Stadtökologie

Wie wir durch die Bepflanzung rund um das Gradient Canopy für mehr biologische Vielfalt sorgen

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Wollknöterichsträucher und amerikanische Erdbeerbäume am Gradient Canopy. Foto: Mark Wickens

Ein ökologisch vielfältiger Campus ist nicht nur gut für unseren Planeten, sondern für uns alle. Gesunde Ökosysteme und biodiverse Landschaften tragen nicht nur zur ökologischen Resilienz, sondern auch wesentlich zur Gesundheit der Menschen bei. Am Gradient Canopy spielt deshalb die Regeneration der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle.

Auf einem rund 1,6 Hektar großen Gebiet arbeiten wir daran, das ursprüngliche Ökosystem des Silicon Valley wiederherzustellen – dazu gehören beispielsweise Eichenwälder, Weidenhaine, Chaparral und Grasland. Die Flora besteht nahezu vollständig aus insgesamt rund 400 heimischen Baum- und bestäuberfreundlichen Pflanzenarten wie Schafgarbe, Salbei und Seidenpflanzen. Unser Ziel ist, das ökologische Erbe der Region wiederzubeleben und für Menschen erlebbar zu machen, während wir gleichzeitig gedeihende, funktionale Landschaften mit großer Artenvielfalt schaffen.

Schafgarbe und Kojotenminze am Gradient Canopy.

Schafgarbe und Kojotenminze am Gradient Canopy. Foto: Mark Wickens

Vor allem eine Baumart spielt im Rahmen unserer ökologischen Strategie rund um das Gradient Canopy eine Schlüsselrolle: die Eiche. Diese für die kalifornische Landschaft charakteristischen Bäume beherrschten einst das Silicon Valley. Die einheimischen Eichen sind trockenheitsresistent, feuerbeständig und effizient bei der Bekämpfung von Luftverschmutzung und der Absorption von CO₂ aus der Atmosphäre. Darüber hinaus ist die Biodiversität in den Eichenwäldern größer als in vielen anderen Teilen Kaliforniens – sie sind die Heimat von etwa 2.000 Pflanzenarten und rund 5.000 Insektenarten. Auch Hunderte von Tierarten, von Vögeln bis hin zu Säugetieren, finden in den Wäldern Nahrung, Schatten und Schutz.

Wir haben mit Forschenden vor Ort zusammengearbeitet, um die Landschaft dicht mit Bäumen zu bepflanzen. Neben Eichen zählen auch andere einheimische Arten wie Rosskastanien, Platanen und Weiden dazu. Auf diese Weise werden Wildtierkorridore durch bebaute Umgebungen geschaffen und die Auswirkungen des Hitzeinsel-Effekts reduziert.

Im Unterholz finden sich einheimische bestäuberfreundliche Pflanzen, die Schmetterlingen, Vögeln und Bienen als Nahrungsquelle dienen. Ein Teil der Landschaft wurde speziell für die Monarchfalter-Population gestaltet. Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse entstand dort ein Lebensraum mit der richtigen Mischung aus Seidenpflanzen, in denen die Eier und Raupen der Falter Schutz finden können, sowie Blumen, die den Tieren nach ihrer langen Wanderung Nahrung bieten.

Am Gradient Canopy kombinieren wir bestäuberfreundliche Pflanzen mit Beeten und Bienenstöcken, um im Einklang mit der Urban Agriculture Imperative der Living Building Challenge die örtliche Gemeinde mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen. In zwei Gemüsebeeten werden Lebensmittel für unsere Cafés und die Lehrküchen für Google-Mitarbeiterinnen und ‑Mitarbeiter angebaut. Sie zeigen, wie Landschaftsgestaltung mit einheimischen Pflanzen und Gartenbau zusammenwirken können, um die lokale Lebensmittelproduktion widerstandsfähiger zu machen.

Gartenbeete am Gradient Canopy.

Gartenbeete am Gradient Canopy.

In Zusammenarbeit mit der Planet Bee Foundation, einer Nonprofit-Organisation, die sich um die Bienenstöcke von Google in Mountain View kümmert, haben wir außerdem vor Ort drei Bienenkästen aufgestellt. Im Rahmen unseres Designprozesses untersuchten wir, wie eine Landschaft zum Lebensraum für sowohl nicht einheimische Honigbienen als auch einheimische Bienen werden kann, um von den Vorteilen beider Arten zu profitieren. Anhand dieser Forschung können wir entscheiden, wie sich nicht einheimische Bienenarten zukünftig in bestehende Ökosysteme einführen lassen, um sowohl die örtliche Biodiversität als auch die Lebensmittelproduktion zu fördern.

Das stadtökologische Design des Gradient Canopy wird außerdem durch das Ökologieprogramm von Google bestimmt, das 2014 ins Leben gerufen wurde und zum Ziel hat, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gestaltung unserer Außenanlagen einfließen zu lassen. Das Gradient Canopy ist damit ein wichtiger Meilenstein unseres langfristigen Engagements zur Verbesserung der Natur und Biodiversität an unseren Standorten.