Wiederverwertete Materialien

Die Wiederverwendung von Materialien hat Vorrang – für eine positive Umweltbilanz

5 Minuten

Foto: Mark Wickens

„Curious“ der Bär von „Mr & Mrs Ferguson Art“ ist eine riesige Grizzly-Skulptur, deren Fell aus über 160.000 Pennys besteht. Foto: Mark Wickens

Der Weg zu einer saubereren, gesünderen Zukunft beginnt mit den Entscheidungen, die wir täglich treffen. Google ist deshalb immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen und Energie, Wasser und andere natürliche Ressourcen noch verantwortungsbewusster zu nutzen. Beim Gradient Canopy stehen die Grundsätze des zirkulären Designs im Mittelpunkt. So tragen wir dazu bei, den Bedarf an endlichen natürlichen Ressourcen zu reduzieren. Konkret bedeutet das, dass Materialien so häufig wie möglich wiederverwendet werden – auch das Gebäude selbst besteht deshalb zum Teil aus wiedergewonnenen und aufgearbeiteten Baumaterialien.

Über 30 wiederverwertete Bauelemente und Gegenstände wurden im gesamten Gebäude neu genutzt. Dazu gehören Holz, Fahrradständer, Schließfächer, Teppiche und Fliesen, die sonst auf der Mülldeponie gelandet wären. Das Gradient Canopy hat dadurch die Zertifizierung „Living Building Challenge (LBC) Materials Petal“ des International Living Future Institute (ILFI) erhalten. So tragen wir zu einer Materialwirtschaft bei, die schadstofffrei, ökologisch nachhaltig und transparent ist.

Aufgrund der Größe des Gebäudes mussten wir verschiedene Strategien entwickeln, um wiederverwertete Materialien in ausreichendem Umfang zu beschaffen. Eine Herausforderung war beispielsweise die Beschaffung aufgearbeiteter Fliesen und Teppichböden, da wir besonders viele davon benötigten – gleichzeitig mussten sie einheitlich im Hinblick auf Maß, Farbe und Beschaffenheit sein.

Eine Lösung bestand darin, Materialien aus unserem eigenen Bestand zu verwenden. Wir warfen deshalb einen Blick in unser Lager mit überschüssigem Material aus bisherigen Bauprojekten und Gegenständen aus Gebäuden, die abgerissen wurden. Zu den wiederverwendeten Materialien gehören Teppichfliesen, Fahrradständer, Keramikfliesen und Akustik-Deckenpaneele.

Darüber hinaus haben wir Holz aus verschiedenen Quellen vor Ort bezogen, um es wiederzuverwerten. So haben wir zum Beispiel aus dem Holz, das beim Bau entfernt wurde, Bänke hergestellt, die im ganzen Gebäude verteilt sind. Wir haben uns auch an örtliche Unternehmen gewandt, um wiederverwertetes Holz zu beschaffen, das unter anderem für Wandverkleidungen in Fahrradabstellräumen und Bodenbeläge im Google Store verwendet wurde.

Foto: Mark Wickens

Der Bodenbelag des Google Store wurde aus wiederverwertetem Holz hergestellt. Foto: Mark Wickens

Ein weiterer Schritt bei der Umsetzung der Grundsätze des zirkulären Designs beim Bau des Gradient Canopy bestand in ehrgeizigen Zielsetzungen im Hinblick auf Bauschutt, damit möglichst wenig Baumaterial auf Deponien landen würde. Stand August 2023 haben wir so mehr als 90 % der Bauabfälle vor den Deponien bewahrt – und durch eine Recycling-Initiative für Wandpaneele konnten wir von 2020 bis 2022 über 249 Tonnen Trockenbauabfälle wiederverwerten.

Wir haben außerdem mit Rheaply zusammengearbeitet, einem Anbieter nachhaltiger Lösungen für die Anlagenwirtschaft, der eine Online-Tauschplattform für Baumaterialien und andere Ressourcen in der Bay Area ins Leben gerufen hat. Über den Bay Area Reuse Marketplace können lokale Unternehmen überschüssige und aufgearbeitete Materialien und Gegenstände wie Möbel, Leuchten und technische Ausstattung zu kostengünstigen Preisen erwerben. Wir planen, die Überschüsse aus dem Bau des Gradient Canopy dort anzubieten, und möchten zusammen mit Rheaply unsere internen Prozesse zur Wiederverwendung von Materialien ausweiten. Anstatt einzelne Projektteams damit zu beauftragen, Materialien zu beschaffen und die damit verbundenen Zeitpläne zu koordinieren, entwickeln wir neue optimierte Abläufe und machen das Kreislaufprinzip zur Norm.