Unbedenkliche Materialien

Wie wir ein Gebäude aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien gebaut haben – immer mit Augenmerk auf das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Foto: Iwan Baan für Google

Aufnahme des Gradient Canopy und der Google Visitor Experience aus der Vogelperspektive; im Bild sind die schuppenartig angeordneten Sonnenkollektoren auf dem Dach des Gebäudes zu sehen. Foto: Iwan Baan für Google

Seit Jahrzehnten suchen wir nach Möglichkeiten, das Raumklima so gesund wie möglich zu gestalten. Wir erinnern uns noch gut an die Zeit, als die Gründer von Google mit tragbaren Partikelzählern durch unsere ersten Gebäude liefen, um die Luftqualität zu messen, und an die Jahre, in denen wir Tausende von Produkten auf Herz und Nieren prüften, damit keine unerwünschten Schadstoffe in unsere umgebauten Innenräume gelangten. Uns liegt schon seit Langem viel daran, gesunde Arbeitsplätze zu schaffen. Der Gradient-Canopy-Komplex ist eines der größten Projekte, das jemals die Zertifizierung „Living Building Challenge (LBC) Materials Petal“ des International Living Future Institute (ILFI) erhalten hat. Wir sind stolz darauf, dass wir zu einer schadstofffreien, ökologisch nachhaltigen und transparenten Materialwirtschaft beitragen.

Beim Gradient Canopy und der Google Visitor Experience haben wir auf Materialien gesetzt, die für Mensch und Umwelt unbedenklich sind. Alle im Gebäude verwendeten Materialien wurden gemeinsam mit den Herstellern geprüft. Ziel war es, sicherzustellen, dass sie keine Stoffe enthalten, die auf der Red List der LBC stehen, die die für Mensch und Umwelt gefährlichsten Chemikalien enthält. Insgesamt wurden für das Gradient Canopy mehr als 8.000 Produkte überprüft. Dabei arbeiteten wir mit Herstellern zusammen, die gemeinsam mit uns für mehr Transparenz in der Baubranche sorgen wollen.

Beim Gradient Canopy wurden weit mehr als nur die Innenräume und die Menschen, die dort tagtäglich arbeiten, berücksichtigt. Wir legten besonderes Augenmerk auf die Materialien im Innen- und Außenbereich – einschließlich der sechs Kunstwerke, die frei zugänglich rund um das Gebäude installiert wurden –, um die Sicherheit aller Beteiligten entlang der Lieferkette und über den gesamten Lebenszyklus unserer Bauprodukte hinweg zu priorisieren. Daher wurden Materialien sorgfältig mit den Herstellern geprüft – von Bauelementen, die sichtbar und greifbar sind, wie Teppiche und Wände, bis hin zu weniger offensichtlichen Produkten wie Beschichtungen von Fenstern und die Gebäudedämmung. So achteten wir darauf, dass die Unbedenklichkeit bei der Auswahl eine entscheidende Rolle spielte.

Iwan Baan für Google

Im gesamten Gebäude sind unbedenkliche Materialien wie Brettsperrholz verbaut, und auch Elemente wie Fensterbeschichtungen, Teppichböden und Trockenbauwände enthalten keine bedenklichen Stoffe. Foto: Iwan Baan für Google

Und es geht nicht nur um dieses Gebäude und die hier verwendeten Materialien. Um Veränderungen am Markt für Baumaterialien anzustoßen, ermutigte das Gradient-Canopy-Team Hersteller, Declare-Labels für ihre Produktlinien zu verwenden, insbesondere in Branchen und Produktkategorien, in denen Transparenz hinsichtlich verwendeter Materialien bisher kaum eine Rolle spielte. Diese bieten klare, informative „Nährwertangaben“ für Bauprodukte, die frei von Chemikalien der Red List der LBC sind und auf verantwortungsvolle Weise beschafft werden. Zum Beispiel hatten viele der Holztüren und ‑rahmen, die im Rahmen des Projekts verbaut wurden, zu Beginn kein Declare-Label, wurden aber entsprechend nachgerüstet.

Foto: Mark Wickens

Das Kunstwerk „Go“ von Hou de Sousa hat ein Declare-Label, da die Scheiben keine Materialien enthalten, die auf der roten Liste stehen. Foto: Mark Wickens

Um die Ziele für unbedenkliche Materialien beim Bau des Gradient Canopy zu erreichen, mussten wir enge Beziehungen zur größeren globalen Gemeinschaft im Bereich Fertigung und Ressourcen aufbauen. Aufgrund der strengen LBC-Standards für Materialien musste das gesamte Projektteam einbezogen werden, um Ziele abzustimmen. Außerdem mussten alle Beteiligten bereit sein, ihre bisherigen Prozesse und Methoden an unkonventionelle Lösungen anzupassen. Der Aufbau von Beziehungen zwischen Innenarchitekten, Herstellern, Subunternehmern, Handwerkern und Bautrupps trug dazu bei, dass sich alle im Team wohl dabei fühlten, ihre Verfahren und Methoden offenzulegen und voneinander zu lernen. All diese Teammitglieder können sich mit ihrem fundierten Wissen in den Bereichen Überprüfung und Entwicklung von unbedenklichen Materialien nun neuen Projekten in der Region und im ganzen Land widmen.