Auf gute Nachbarschaft

Ruth Porat, President & Chief Investment Officer; Chief Financial Officer von Alphabet und Google, erklärt, wie sich die ganzheitliche Gestaltung des Projekts in die Gemeinschaft einfügt.

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"Großartiges Design beruht niemals nur auf einem einzigen Aspekt – es ist ein ganzheitlicher, umfassender Ansatz, die die Menschen mit einbezieht. Es schafft Orte, an denen die Zusammenarbeit auf angenehme Weise stattfinden kann – vor Ort oder virtuell."

– Ruth Porat, President & Chief Investment Officer; Chief Financial Officer von Alphabet und Google

Welchen persönlichen Bezug haben Sie zu Mountain View und Umgebung?

Ich bin in Palo Alto aufgewachsen, nachdem ich als Kind zusammen mit meiner Familie aus dem Vereinigten Königreich erst einmal nach Cambridge, Massachusetts gezogen war. Mein Vater arbeitete hier als Physiker am Stanford Linear Accelerator Center. Einer der Hauptgründe für den Umzug war die lebhafte Gemeinde mit ihrer intellektuellen Neugierde und ihrem Drang, die Grenzen des Möglichen zu überwinden. Zum Beispiel durch den Teilchenbeschleuniger der Stanford University. Das Umfeld ist seitdem noch dynamischer geworden.

CFO von Google und Alphabet, Ruth Porat, beim COP26 in Glasgow, Schottland.

Können Sie uns mehr darüber erzählen, was diesen Ort so besonders macht?

Die Innovationskultur hier ist einfach ansteckend und allgegenwärtig. So ziemlich jeder hier möchte die Welt zu einem besseren Ort machen. Dieses Ziel steht auch bei Google und Alphabet im Vordergrund. Ich bin überzeugt, dass diese Einstellung für viele Menschen der Grund ist, hier zu leben und zu arbeiten. Hier im Valley herrscht ein Drang, die Zukunft nach den eigenen Vorstellungen positiv zu gestalten – das macht es zu einem ganz besonderen Ort.

Welche Verbindung besteht zwischen Google und Mountain View?

Google hat seit 1999 seinen Sitz in Mountain View – und wir freuen uns darauf, noch viele weitere Jahre hier zu bleiben. Für unseren Hauptsitz bietet Mountain View einfach die perfekten Bedingungen. Wir lieben die wunderschöne Natur, die Nähe zu den Universitäten, das familienfreundliche Umfeld und die zentrale Lage im Silicon Valley.

Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben und arbeiten in Mountain View und als Unternehmen setzen wir uns für die Gemeinde ein, um ein harmonisches Miteinander zu schaffen. Im Laufe der Jahre haben wir mehrere Millionen US-Dollar in das lokale Umfeld investiert – darunter die Förderung der Mountain View Educational Foundation, um die MINT-Bildung zu verbessern, Initiativen zur Reduzierung und Prävention von Obdachlosigkeit und Naturschutzprojekte wie die Vergrößerung des Charleston Retention Basin.

Wir sind stolz, dass Google-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter jedes Jahr Tausende von Freiwilligenstunden leisten, um lokale Organisationen wie die Community Services Agency von Mountain View, die Silicon Valley Bicycle Exchange, örtliche Schulen und das herausragende Computer History Museum zu unterstützen.

Inwiefern wirken sich das Gradient Canopy und Bay View auf die langjährige Verbindung zwischen Google und der Region aus?

Das Gradient Canopy ist unser erstes Bauprojekt in Mountain View, das wir von Grund auf selbst gestaltet haben. Wir haben lange darüber nachgedacht, wie wir die Zukunftsvision der Stadt für die North Bayshore am besten umsetzen können. Das Gradient Canopy definiert durch bewusstes Design das Konzept Arbeitsplatz neu – der Standort steht der örtlichen Gemeinde offen und integriert sich auf harmonische Weise in die Umgebung. Wir möchten dadurch sowohl die lokale Wirtschaft fördern, als auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen, die hier in Mountain View leben.

Bereits vor der Pandemie haben wir an unseren Standorten großen Wert auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und Funktionalität gelegt – abgerundet durch Google-typisches Design. Bei gutem Design kommt es darauf an, Orte zu schaffen, an denen sich Menschen gerne aufhalten – das wird daran deutlich, dass mittlerweile fast die Hälfte unserer globalen Belegschaft freiwillig ins Büro zurückgekehrt ist. Durch von Grund auf geplante Projekte wie dieses möchten wir unser Engagement und unsere Erkenntnisse mit der örtlichen Gemeinde teilen. Im Vordergrund steht, wie wir durch unsere Standorte der örtlichen Gemeinde näher kommen, die gemeinschaftliche Resilienz stärken und das Wohlbefinden der Bevölkerung verbessern können.

Eine frühe Skizze zeigt den Blick von der Lobby des Bay View Event Centers auf die Landschaft mit einem NASA-Windkanal im Hintergrund.

Wie sieht erfolgreiches Design für Google aus?

Erfolgreiches Design beruht niemals nur auf einem einzigen Aspekt – es ist ein ganzheitlicher, umfassender Ansatz, der die Menschen miteinbezieht. Im Mittelpunkt stehen für uns Chancen, soziale Kontakte zu knüpfen, Neues zu lernen, mit anderen zusammenzuarbeiten und die eigenen Ziele zu verwirklichen. Wir möchten Orte schaffen, an denen sich Zusammenarbeit positiv gestalten lässt – vor Ort oder virtuell.

Wie wird dieses Designkonzept in Bay View und beim Gradient Canopy konkret umgesetzt?

Einer der Grundsätze von Google lautet „Unsere Nutzerinnen und Nutzer stehen an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst“ – dieses Motto hat von Anfang an die Gestaltung unserer Standorte geprägt. Dieses Projekt basiert auf jahrelanger Forschung zur Förderung der Produktivität und Kreativität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Unser erster Gedanke bestand darin, den Arbeitsplatz völlig umzukrempeln – wir haben das Verhältnis zwischen individuell und gemeinschaftlich genutzten Räumen auf den Kopf gestellt und die Verbindung zwischen offenen und geschlossenen Bereichen neu gedacht. Anstatt ein klassisches Großraumbüro zu schaffen, das konzentriertes Arbeiten oft erschwert, setzen wir deshalb auf geschlossene Arbeitsbereiche. Und am anderen Ende des Spektrums setzen wir anstatt auf geschlossene Konferenzräume auf offene Besprechungsbereiche, die anpassbar und jeweils auf die Anforderungen unserer Teams abgestimmt sind. Damit sich auch Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice uneingeschränkt einbringen können, spielt auch die technische Ausstattung eine wichtige Rolle. Indem wir Einzelbüros direkt neben diesen dynamischen Teambereichen platzieren, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit den passenden Ort für ihre Arbeit finden.

Eine frühe Skizze der zweiten Etage mit dem „Dorf“ aus verschiedenen Teambereichen.

Als Nächstes standen die kognitiven Vorteile der Biophilie – der Verbundenheit mit der Natur – im Vordergrund. Wir integrieren biophiles Design schon seit Jahren in unsere Standorte – dabei bringen wir Elemente aus der Natur in unsere Büros, beispielsweise unbedenkliche, natürliche Materialien und Aspekte wie Muster, Geräuschkulissen, optimales Raumklima, einstellbare Belüftungslösungen und zirkadiane Beleuchtung.

Biophile Designentscheidungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität mögen auf den ersten Blick vielleicht extravagant erscheinen, es gibt aber auch wirtschaftliche Gründe für mehr Natur und gute Luftqualität am Arbeitsplatz. Unser Ziel ist, das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu steigern, denn wenn sie gesund und zufrieden sind, können sie mehr erreichen – und davon profitieren alle, auch wir als Unternehmen.

Inwiefern hängt das alles mit dem Ziel von Google zusammen, Standorte mit Fokus auf lokalen Communitys zu schaffen?

Wir setzen auf lebendige Gemeinschaftsbereiche im Erdgeschoss, um Beziehungen zu knüpfen und Teil der örtlichen Gemeinde zu werden – auch das Design dieser Räume ist inspiriert von der örtlichen Umgebung. Wir glauben an den langfristigen Wert von Investitionen wie diesen, die sowohl die Werte von Google als auch die unseres lokalen Umfelds widerspiegeln.

Ursprünglich veröffentlicht im Mai 2022